BioLite KettleCharge

Ein kurzes Review zum KettleCharge von BioLite

Stromversorgung auf Touren, oder als Ergänzung im Bug Out Bag, ist für viele Menschen doch immer wieder ein Thema, so kommen wir zwar im Regelfall mit wenigen elektronischen Gadgets aus, aber es ergibt bei einigen Geräten doch auch immerwieder Sinn, sie dabei zu haben.

  • Die Kamera, mit der man seine Erinnerungen festhält, die wird i.d.R. mit Akkus betrieben.
  •  Jemand, der auf die Vorteile, den Komfort- oder die Sicherheit, eines GPS Gerätes (wie Handheld und Tracker) oder Sat-Phones nicht verzichten möchte, der benötigt i.d.R. ebenfalls Batterien/Akkus.
  • das Smartphone/Handy um mit den lieben Verwandten in Kontakt zu bleiben, der eReader zum Lesen, die Taschenlampe/Kopflampe um sich im Dunkeln zurecht zu finden, all diese Dinge benötigen in der ein- oder anderen Weise, eine Stromquelle.

Glücklicherweise hat sich der USB-Standard weitläufig durchgesetzt und so lässt sich eine Vielzahl an Geräten über USB laden, vom Smartphone bis hin zu Akku-Ladegeräten, welche wiederum handelsübliche Akkus laden können. Das erspart uns viele Adapter u. Kabelsalat.

Nun gibt es verschiedenste Möglichkeiten, eine Stromquelle unterwegs zur Verfügung zu haben.

Grob unterteilt haben wir die Stromspeicher, wie z.B. geladene Ersatzakkus für die Geräte oder auch Powerbanks (oder Ladegeräte mit Powerbank-Funktion, die sowohl über USB normale Akkus laden, als auch andere Geräte umgekehrt über USB wieder laden können) und die Stromerzeuger, das wären Solarzellen, mobile Brennstoffzellen, Thermoelektrische Generatoren (TEG; Peltier-Elemente) oder, sofern man mit dem Fahrrad unterwegs ist, auch Dynamos (Neben- und Nabendynamos) und es gibt auch schon Bemühungen, eine Art mobile Wasserkraftwerke zur Verfügung zu stellen.

Das die Stromerzeuger, abgesehen von den Brennstoffzellen, alle gemeinsam haben, diese benötigen im Regelfall eine Art von Pufferakku (bzw. ist oft bereits einer verbaut), in denen der erzeugte Strom (zwischen)gespeichert wird und das Problem, eines nicht konstanten Ladestroms/einer nicht konstanter Ladespannung auch ein Stückweit begegnet wird.

Auch sind die Stromerzeuger selten günstig, nicht immer langlebig oder besonders effizient. So gibt und gab es zwar immerwieder Hersteller, die einem z.B. über Kickstarter das Blaue vom Himmel versprechen, so z.B. eZelleron, deren „Kraftwerk“ ich allein von dem, was das Unternehmen an Daten u. vollmundigen Versprechen herausgab, damals bereits öfter hinterfragt aber auch die blinden Vorbestellungen, diesen Konsumwahn vieler Mitglieder in den Gruppen, kritisiert habe- und ich mich in der Pleite des Unternehmens, dann doch irgendwie bestätigt sehe (http://www.dnn.de/Dresden/Lokales/Das-Dresdner-Start-up-eZelleron-ist-pleite).

Soviel an allgemeinen Randinformationen, nun etwas zum KettleCharge an sich.

Man hatte mir vor über einem halben Jahr, den BioLite KettleCharge mit der Bitte um einen ehrlichen Test zugeschickt. Ich habe also keinen Cent für bezahlt und das Testgerät geht zurück an den Absender.

Wie schon der BioLite Stove, eine Art Wiederauflage des Sierra Stove mit TEG Modul, so ist auch der KettleCharge ein Stromerzeuger, der im Gegensatz zum BioLite Stove jedoch Wasser als Kühlmedium zur Stromerzeugung und nicht Luft verwendet. Das an sich inkl. dem größeren Modul verspricht bereits eine höhere Leistung als der hauseigene Kocher, als auch die Konkurrenzprodukte wie Cup- und PotCharger.

Der KettleCharge kommt mit einer hitzebeständigen USB Verlängerung, kostet zwischen 150 und 170 Euro, hat einen festen, nicht austauschbaren Pufferakku der mit 1.250mAh- und eine Leistung, welche mit 10W angegeben wird. Die Verarbeitung an sich macht auf den ersten Blick nicht den robustesten Eindruck, aber es sollte mehr als zweckmäßig sein.

Der vollständig geladene Pufferakku alleine reicht i.d.R. also nicht für die von 0 auf 100% Ladung eines aktuellen Smartphones aus. Die kommen nicht selten mit Kapazitäten von 2.600mAh daher, das an sich ist aber noch kein Problem, da man den KettleCharge eben verwenden und parallel zum Pufferakku auch ein Smartphone laden kann, zum Problem wird es eben nur dann, wenn der interne Pufferakku leer ist.

Praxis:
In der Theorie klingt es gut. Man kocht sein Wasser- und lädt währenddessen bspw. sein Handy. Praktisch ist es simpel, man füllt den Kessel mit Wasser, stellt ihn auf eine Hitzequelle und sobald eine gewisse Temperatur erreicht ist, da fängt der interne Akku an zu laden- und man kann auch sein Gerät an der USB-Ladebuchse anschließen. Wie schnell der Ladevorgang ist, das hängt von mehreren Faktoren ab, so z.B. dem Kühlmedium (die Leistung ist anfangs, mit kaltem Wasser, hoch, fällt dann aber langsam ab, wenn das Wasser beginnt zu kochen und bleibt dann relativ konstant).

Offenes Feuer ist ein Problem, da überschlagende Flammen, den Griff, in welchem der Pufferakku integriert ist, beschädigen kann. Der Betrieb auf der Herdplatte, der Glut oder einer kontrollierten Flamme (Holz/Spritus/Gas- bzw. Multifuelkocher) ist problemlos möglich.

Jetzt kommen wir aber zu den Dingen, die ich problematisch finde.

Der interne Akku lässt sich nur über diesen Weg laden, es ist nicht möglich, den Akku bspw. zu Hause vorzuladen, das ist m.E. nicht sehr sinnvoll, denn mitunter muss man doch mind. eine Stunde- und oft eben auch deutlich länger warten, bis der interne Akku geladen wurde, wobei mir beim nächsten Problem wären, der Ladedauer.

Der KettleCharge muss mit Kühlung betrieben werden, er fasst maximal 500ml Wasser und nicht nur, dass es überall rausspritzt und überkocht, wenn das Wasser erst einmal am kochen ist, hat man erst einmal seine 20-30 Minuten gewartet, dann bekommt man da am Ende einer Trangiafüllung nur noch einen Becher (ca. 200-300ml) heißes Wasser raus..

Man muss also bei einem dauerhaften Ladevorgang auch regelmäßig Kühlwasser nachfüllen, das an sich gestaltet sich schon gar nicht soo komfortabel, aufgrund des kleinen Einfüllstutzens- oder man muss die Ladevorgänge eben auch immer mal wieder unterbrechen um den KettleCharge vom Feuer zu holen und wieder aufzufüllen.

Das nächste Problem.. er fasst knapp 500ml, davon bleibt nicht viel übrig, viel spritzt raus und landet in der Umgebung, auch wenn man sich an die Oberfüllgrenze hält. Ich verstehe den Sinn, dieser flachen Bauweise nicht, hätte man den Kessel bspw. nur 2-3cm höher gestaltet, dann wäre er nur geringfügig schwerer, aber deutlich Anwendungsfreundlicher, sowohl was die Kühlwassermenge, als auch die Ausbeute für die eigenen Getränke/die Nahrung betrifft.

So wiegt der KettleCharge aber fast 1kg bei keinem halben Liter Füllvolumen und einem m.E. nicht zu verachtenden Betriebsaufwand. Das ist mächtig viel Holz für einen kleinvolumigen Kessel.. somit erfüllt er m.E. – zumindest für mich – auch keine Doppelfunktion als Wasserkessel, ich brauche trotzdem einen Topf/einen Kessel, was gleichzeitig laden und kochen eher schwierig gestaltet.

Außerdem ist die für mich einzige taugliche Betriebsvariante des KettleCharge, ihn mit Holzfeuer bzw. auf Glut zu betreiben, auf heißer Glut, am Rand, kann man ihn außerdem auch eine Weile unbeaufsichtigt lassen, solange man evtl. angeschlossene Geräte in sicherer Entfernung und das Kühlwasser im Hinterkopf hat. Ihn auf einem Spiritus/Gas- oder Multifuel Kocher zu betreiben, also mitgeführter Brennstoff zur Stromerzeugung verbraucht wird, halte ich da für sinnbefreit.

Fazit:
Die Grundidee finde ich gut, TEG Module sind meines Wissens nach, so die langlebigste und „Outdoor-tauglichste“ Variante zur Stromerzeugung, man benötigt lediglich Feuer- und Wasser, ist nicht abhängig von der Sonne.. usw. – die Umsetzung finde ich persönlich aber eher mangelhaft.

Wenn ich alle Akkus die ich für meine wenigen Geräte besitze (immerhin 26x AA, 4x 18650, 3x Kamerakku) zusammenlege, dann komme ich gerade so an das Gesamtgewichts des KettleCharge, von daher ist meine Tendenz, bis es angemessene Alternativen oder einen überarbeitete KettleCharge gibt, nach wie vor, Stromspeicher einzusetzen, vorher zu planen bzw. einzuschätzen, was- und wieviel ich brauche, dazu ein wenig Ersatz einzuplanen, inkl. der Option mein USB-Ladegerät als Powerbank zu verwenden um mit geladenen Akkus/handelsüblichen Batterien, auch meine USB Geräte aufzuladen zu können und auf Reisen qualitativ hochwertige Reiseadapter und Schaltnetzteile zu verwenden und die Gelegenheiten wahrzunehmen, meine mitgeführten Akkus zu laden.

2 / 5 stars     

Comments

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